Sechs lebensverändernde Statements
Herausforderungen, denen wir begegnen, sind Chancen, die eigene Denkweise zu verändern und an sich selbst zu wachsen.
Tina Amelie Scheffold (Text), Annika Schneider (Design)
Die folgenden sechs Statements zeigen dir, was du vielleicht hören musst, um deine Denkweise und damit dein ganzes Leben zu verändern.
1. Erwartungen, von denen man sich lösen sollte
Als Kind hat man oft ein völlig verdrehtes Bild von der Realität. Erwachsene schienen in unseren Augen eine Lösung für jedes Problem zu haben. Wenn wir jetzt zurückblicken und an unsere früheren Vorstel- lungen vom „Erwachsen sein“ denken, ist uns allen klar, dass das meiste davon eine Illusion war. Trotz- dem hat sich einiges in unserem Köpfen verankert. So haben viele noch immer das Gefühl, Ende ihrer Zwanziger bereits ein stabiles Leben mit festen Konstanten wie Job, Haus und eigener Familie führen zu müssen. Diese Vorstellung vom perfekten Bilderbuchleben beruht oft auf Erfahrungswerten und Vorstellungen aus der Kindheit oder auf gewissen gesellschaftlichen Rollenbildern. Versuchen wir mit dieser Vorstellung also uns selbst oder anderen gerecht zu werden? In der Realität gibt es keine Check- liste, was Menschen Ende ihrer Zwanziger zu erreichen haben. Einige mögen vielleicht das Bild ihrer Kindheitsillusion erfüllen, aber viele andere stecken in dieser Zeit noch mitten in der Berufsausbildung, finden gerade erst zu sich selbst oder müssen noch herausfinden, was sie erreichen wollen. Und dabei gibt es kein falsch oder richtig.
Wichtig ist nur, sich von den selbst auferlegten Strukturen loszulösen und zu akzeptieren, dass jeder sein Leben in seinem Tempo lebt.
2. Warum ein Zusammenbruch in Wirklichkeit ein Durchbruch ist
Manchmal befinden wir uns in Situation, in denen wir einfach nicht mehr weiterwissen. In solchen Momenten stellen wir meist alles in Frage, verstehen unsere Gefühle nicht oder beginnen uns zu fragen „Ist das alles?“. Diese Situationen werden als mentaler oder emotionaler Zusammenbruch bezeichnet und meist negativ deklariert. Aber was, wenn ein Zusammenbruch eigentlich ein Durchbruch ist? Um zu dieser Erkenntnis zu gelangen, sollte die Gefühlswelt hinterfragt werden. Warum befinde ich mich in dieser Situation? Ein Zusammenbruch hat in der Regel mehrere Entstehungsfaktoren, die individuell sehr unterschiedlich sein können. Oft findet sich ein Zusammenspiel aus ausgeprägtem Ehrgeiz, übermäßigem Stress und dem individuellen Vermögen zu Anpassung und Stressverarbeitung. Dabei sind Zusammenbrüche ein Anzeichen für Veränderung.
Menschen haben meist nur einen Zusammenbruch, wenn sie kurz vor einem Durchbruch stehen.
Sie akzeptieren, was sie nicht ändern können und geben auf, was sie aufgeben müssen. Sie durchbrechen ihre Muster, um sich neuen, grö- ßeren, vielversprechenden Herausforderungen zu stellen
3.Was will ich
Als Mensch stehen wir täglich vor Entscheidungen. Egal ob unbedeutend oder schwerwiegend, ständig stehen wir Situationen gegenüber, in denen wir uns für einen Weg entscheiden müssen. Oft sind das un- bedeutende Dinge, wie die Frage, was man heute essen wird. Hier wird die Entscheidung kaum Einfluss auf andere Dinge in unserem Leben haben. Ein anderes Mal sind es wichtige Entscheidungen, die unsere Zukunft beeinflussen und nicht zu revidieren sind. Viele von uns haben Schwierigkeiten, sich in solchen Situationen zu entscheiden oder sind sich unsicher, ob sie die richtige Wahl getroffen haben. Wir wissen oft selbst nicht, was wir eigentlich wollen und wählen aus Intuition die sicherste Option. Dieses Verhalten wird durch Überzeugungen und gutgemeinte Ratschläge beeinflusst, die wir im Laufe unseres Lebens von unseren Mitmenschen erhalten. So wird der Blick auf das, was wir selbst wirklich wollen, schnell getrübt. Um Dinge über uns selbst herauszufinden, müssen wir unsere Komfortzone verlassen, neue Dinge ausprobieren und uns dabei immer wieder selbst fragen: Was will ich wirklich? Denn woher sollen wir wissen, ob ein Weg der richtige ist, wenn man nie einen anderen gegangen ist? Vielleicht schlummert in dem ein oder anderen ein bisher unentdecktes Talent, eine unentdeckte Leidenschaft, die nur darauf wartet, bis wir den Mut finden und uns ausprobieren, um her- auszufinden, welchen Weg wir gehen wollen.
4. Das Bedürfnis, eigene Probleme zu schaffen
Wir machen uns unnötig Sorgen, denken zu viel nach und wehren uns gegen die Anerkennung. Wir schaffen uns oftmals Probleme, wo keine sind. Da- bei liegt es doch allein in unserer Hand zu entschei- den, wie wir reagieren, wann wir uns ändern und womit wir uns beschäftigen. Warum also schaffen wir uns eigene Probleme? Probleme geben unserem Leben einen Sinn. Wir leben in dem Glauben sie zu verdienen, etwas durchmachen zu müssen, um die entsprechende Anerkennung und Glaubwürdigkeit zu erhalten. Meist ist das Bewusstsein etwas durch- stehen zu können bereits vorhanden. Denn wenn wir selbst diejenigen sind, die die Probleme er- zeugen, sind wir auch diejenigen, die sie überwinden können. Um die Dinge in Angriff zu nehmen, brauchen wir Probleme. Ansonsten können diese zu Schwierigkeiten werden, welche wir nicht mehr unter Kontrolle haben.
Wir müssen nicht aufhören, uns Probleme zu schaffen. Wir müssen nur verstehen, was sie bedeuten, damit wir uns selbst bitten können, sie zu lösen.
„Wer lernt, anders zu denken, kann sein Leben neu erfinden.“
5.Wege, um Liebe zu finden
Es wird viel darüber gesprochen, wie man Liebe bekommt, aber kaum darüber, wie man sie gibt. Wir können niemanden überzeugen, uns zu lieben. Liebe ist etwas, was man bekommt, nicht etwas, was man sich verdienen muss. Für Menschen, die das Gefühl haben, keine Zuneigung, Liebe oder Respekt zu erfahren, bieten sich zwei Möglichkeiten. Sie können in dem Glauben weiterleben, Liebe sei etwas, was andere Menschen einem geben müssen. Oder sie beginnen zu verstehen, dass sie Liebe nur erfahren können, indem sie Liebe geben. Wer so lebt, als wäre Liebe etwas, was immer gefordert ist, wird sie überall finden. Dabei ist es nicht wichtig, sich selbst zu 100 Prozent zu lieben. Oft klingt es so, als wäre man allein daran schuld, wenn man nicht geliebt wird. Du musst dich erst selbst lieben, um der Liebe anderer würdig zu sein. Dabei zeigt die Liebe einem, was man an sich selbst und seinem Leben liebt. Die „richtige“ Liebe hilft einem, sich selbst zu lieben. Sie ist dazu bestimmt, alles zu verändern. Wer also das Gefühl hat zu wenig Liebe zu erfahren, sollte sich fragen: Wie viel gebe ich?
6. Loslassen und auf Veränderung einlassen
Gewohnheiten geben uns Menschen ein Gefühl von Sicherheit. Den Sprung ins Unbekannte wagen wir nur ungern. Andererseits sind Veränderungen aber unabdingbar. Wir selbst verändern uns jeden Tag, werden älter und sammeln Erfahrungen, die uns prägen. Dieser Prozess geht allerdings unmerklich langsam vor sich, sodass wir ihn kaum wahrnehmen. Wenn wir aber einmal einen gedanklichen Sprung 20 Jahre zurückmachen, wird schnell klar, wie viel sich doch verändert hat. Alles, was sich verändert und neu ist, verunsichert uns zunächst. Mit jeder Veränderung geht außerdem der Prozess des Loslassens einher. Gewohnte Strukturen ändern sich nur, wenn man die Alten gehen lässt und Platz für Neues schafft. Loslassen ist allerdings immer mit unangenehmen Gefühlen wie Schuld oder Verzweiflung verbunden. Daher halten wir oft an Beziehungen und Traditionen fest, auch wenn sie uns schaden. Wenn wir Loslassen und die damit einhergehende Veränderung hinnehmen, dann können wir unsere Aufmerksamkeit leichter auf die positiven Seiten der Veränderung richten und uns auf Neues einlassen.